Your attitude and your choices are creating your life.


Haltung - Inside out - Christine Rudolph

Jaaaaa, die Sache mit der Decke…

Du kommst in die Yogaschule, richtest Deine Matte aus, nimmst Dir vielleicht einen Block zur Unterstützung von Trikonasana und für Savasana eine Decke…???!!! Was ist DAS denn??? Wild zerknüllt liegen Decken in dem dafür vorgesehenen Korb…

Also, ich weiß ja nicht, wie es Euch damit geht… aber ich zumindest (das mag etwas etepetete klingen) hätte dann schon gar keine Lust mehr…

Naja, es sind ja nur die Decken… mag jemand behaupten. Ich aber behaupte, daß dies nicht so ist. Es sind nicht nur die Decken... sondern vielmehr ist dahinter eine persönliche Haltung erkennbar, denn alles, was wir tun auf diesem Planeten, reflektiert im Außen unsere Innere Haltung.

Wie das?

Stell Dir vor, Du möchtest ein liebevolles, selbstbestimmtes und achtsames Leben leben. Du nimmst Dir mehr Zeit für die wichtigen Dinge in Deinem Leben, Du kaufst Bio und frisch auf Deinem lokalen Markt, Du gehst regelmäßig zum Yoga und übst Dich in achtsamer Meditation.

Hört sich alles schick an, oder?

Ja und dann… feuerst Du nach der Yogastunde, bewußt oder unbewußt, die Yogadecke in den Korb… Oder Du faltest sie irgendwie… und sie liegt dann irgendwie im Korb…

Ist das Achtsamkeit…?

Aus meiner Sicht nicht.

Yoga, respektive das Leben, ist eine Praxis der Achtsamkeit. Der Umgang mit anderen und mit mir selbst. Schau doch dazu mal wieder in die Yamas/Niyamas, die ersten zwei Glieder des Achtfachen Pfades aus dem letzten Workshop im Februar zu diesem Thema.

Welchen Sinn ergibt ein achtsames Einkaufen auf dem Markt vom lokalen Bauern, wenn ich unachtsam mit den Dingen um mich herum (also z.B. mit der Yogadecke…) umgehe? Dabei geht es nicht um die Decke, sondern einfach nur um meine Innere Haltung, die ich im Außen damit ausdrücke.

Eine irgendwie in den Korb geknüllte Decke drückt für mich Nicht-Wertschätzung aus. Denn Wertschätzung der Dinge zeigt sich auch im Außen, will heißen: in Bewusstheit. Richtig?

Schau Dir doch mal diese wunderbar plastische Inspiration zum Thema an:

Bitte schön 🙂


Was hat das nun alles mit Yoga zu tun…?

Sehr viel. Der 8-fache Pfad beschreibt sehr genau, wo Yoga (und das Leben in Achtsamkeit) anfängt. Und das – ist nicht auf der Matte! Sondern schon viel früher. Nämlich im täglich gelebten Leben.

Die erste Thematik auf dem 8-gliedrigen Pfad sind die Yamas = der Umgang mit der Umwelt. Die Yamas sind wiederum unterteilt in Unterpunkte. Der erste Unterpunkt hier heißt Ahimsa = Gewaltlosigkeit, welche ja auch eine große Rolle spielt, wenn es darum geht, Fleisch zu verzehren oder nicht. Nun, Ahimsa bedeutet aber nicht nur das. Sondern beinhaltet jede Form der Gewaltlosigkeit. Die, zweifelsohne, kann in einem täglich gelebten Leben fast nicht existieren. Auch wenn ich -unbewußt- auf einen Käfer trete, wäre das im Sinne von Ahimsa Gewalt.

Um auf die Yogadecke zurückzukommen… Was nutzt das Nicht-Fleisch-Essen im Sinne der Gewaltlosigkeit, wenn ich im Gegenzug aber mit meiner Umwelt oder mit mir selbst in irgend einer Form gewaltsam und unachtsam bin? Umwelt heißt in diesem Beispiel hier, die Yogadecke schön zu falten – und damit auch ganz liebevoll mit sich und den Dingen und anderen im Hier und Jetzt zu sein – damit der nächste Yogi, der sie nutzt, sie so vorfinden kann, wie er sie selbst gerne hätte.

Ich lade Dich ein zu einem kleinen Rundgang… Achte doch einmal bei Dir zu Hause darauf. Auch beliebt ist z.B. die Spülmaschine im Office… 😉 Aber bleiben wir bei Deinem zu Hause. Wie gehst Du mit den Dingen um? Jedes „Ding“ sowie der Umgang damit, drückt Dein Leben aus, Deine Werte, Überzeugungen, Deine Energie.

Schau Dir in diesem Monat alle Dinge um Dich herum an – und achte auf das Gefühl, die diese Dinge Dir geben. Fühlt es sich gut an? Oder ist es ein eher ungeliebtes Ding in Deinem Leben? Dann aber schnell weg damit, schließlich bindet dies auch negative Energie um Dich herum. Schau mal dazu hier:

Detox your Life!

Wenn die Dinge um Dich herum für Dich stimmig sind, Dein Leben erleichtern und Dir Freude bereiten, wertschätze sie, indem Du sie so behandelst, wie einen guten Freund. Freundschaften möchten gepflegt werden.

Ich wünsche Dir viel Freude dabei und viele Erkenntnisse.


Hier findest Du nochmal den 8-fachen Pfad in den Yogasutren des Patanjali:

Die Yogasutren.

Und wer nochmal tiefer einsteigen möchte, nach dem Workshop, den wir im Februar hatten, dem empfehle ich dieses locker-leicht-verständliche Buch dazu:

Buch: Der Achtfache Pfad.

Wenn Du Begleitung auf Deinem ganz persönlichen Weg möchtest, sprich mich gerne an.