Naja, das ist ja eigentlich ganz einfach: Ich gehe am Montag immer zu meinem Yogakurs. Manchmal, wenn wirklich viel Arbeit im Büro ist, dann schaffe ich das nicht. Egal. Gehe ich eben nächste Woche. Hmmm, da muß ich auf eine Dienstreise. Und am Mittwoch? Ach ja, da ist ja die Feier im Verein… dann eben die Woche darauf…
Und schon ist ein halbes Jahr rum… Kennen Sie das? Viele von Ihnen sicherlich. Allzu menschlich. Wie oft ist es so: Wir hetzen im „wahren Leben“ von Termin zu Termin, einer Verpflichtung jagt die Nächste, hier noch eine Einladung, da eine kleine Hilfe… wir sind (natürlich!) für alle da. Wirklich?!
Nur für einen nicht: für uns selbst.
Bäääng. Das sitzt.
Hängt man dann vollkommen ausgelaugt am Wochenende „in der Kurve“, realisiert man, daß man für sich selbst mal wieder nichts getan hat. Die letzte Woche. Oder die letzten Monate? Ein Jahr…? Man hat funktioniert. Alles erledigt. Perfekt organisiert. Irgendwann kommt der Moment, in dem man realisiert, wie erschöpft man eigentlich ist. Wie leer.
Yoga ist eine Lebensphilosophie. Sie gibt Ankerpunkte, um ein gutes Leben zu führen. Sie ist offen. Lichtvoll. Liebevoll. Yoga zeigt uns (wieder), wie wichtig nur ein einziger Mensch (erst einmal) ist: ich selbst. Nur wenn ich mir meine Zeit für mich nehme, kann ich auftanken. Wenn ich das tue, was mir Energie und Kraft gibt, kann ich für andere da sein. Nur wenn ich mich selbst spüre, kann ich andere wahrnehmen. Nur wenn ich mir Zeit gebe um ICH sein zu können, kann ich andere in ihren Bedürfnissen respektieren. Und nur dann verstehe ich Liebe in ihrer ersten Form: in der Selbstliebe. Und nur wenn ich mich selbst liebe, dann kann ich andere lieben.
Ja, das ist ein Prozeß. Wir sind meist konditioniert nach bestimmten Regeln aufgewachsen. Regeln, die oft das ICH vergessen lassen oder wo es gesellschaftlich ein No-Go war, man selbst zu sein. Ja, es ist egoistisch. Aber gesund egoistisch. Um gesund zu bleiben.
Kurz vor dem Start eines Flugzeugs werden die Sicherheitsvorkehrungen vom Bordpersonal erklärt: „ziehen Sie erst die Sauerstoffmaske zu sich heran und helfen Sie dann erst anderen Passagieren und Kindern…“.
Machen Sie einen Termin! Mit sich selbst. Es hilft, diesen auch wirklich als Termin in Ihrem Terminplaner einzutragen (Sie würden doch auch keinen Termin mit einem Kunden „einfach so“ sausen lassen, oder?).
Denn: Yoga IST das „wahre Leben“. Zumindest ein Teil davon.
In diesem Sinne also: Ready for Take-Off!