Contents
- German Angst – Ein kulturelles Phänomen
- Angst ist eine ganz normale Reaktion von Lebewesen
- Motivation oder Hindernis?
- Deutschland hat Angst
- Historischer Kontext
- 1. Auswirkungen der beiden Weltkriege und deren unaufgearbeitete Folgen
- 2. Wirtschaftswunder und Flucht in die Arbeit
- 3. Unsichtbares Erbe: transgenerationale Weitergabe von Erfahrungen und Ängsten
- Psychologische Faktoren
- Unsichtbares Leiden: Die Auswirkungen einer verdeckten Armutsbiografie.
- Ohne Worte: das Problem des Unausgesprochenen
- Das kapitalistische Dilemma: Statussymbole als Kompensation des Trauma
- Die Rolle der Familie: Geborgenheit. Und das große Schweigen
- Die Neigung zum Jammern, Meckern und zur Unzufriedenheit
- Verantwortung abgeben = Zeichen unaufgearbeiteter Traumata
- Angst oder Vertrauen – die einzig wichtige Frage
Angst. Eine grundsätzlich ganz normale Reaktion von lebendigen Wesen. Weder „gut“, noch „schlecht“. Einfach „nur“ ein Gefühl, so wie zum Beispiel Freude auch. Die Bedeutung als „schlecht“ bekommt Angst erst durch die menschliche Wertung – also wie ich als Mensch diese Emotion einordne. Dies hängt wiederum sehr damit zusammen, wie ich aufgewachsen bin und was mir mitgegeben wurde.
Deutschland – als Land aus der Vogelperspektive gesehen – ist bekannt für Ordnung und Effizienz. Die Kultur Deutschlands baut stark auf den Prinzipien der Sicherheit und Stabilität auf. Diese Werte sind tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt und bestimmen den Alltag, von der sorgfältigen Planung und Organisation bis hin zur hohen Wertschätzung von Regeln und Vorschriften.
Gleichzeitig – und genau genommen deswegen – spielt Angst in der deutschen Kultur eine sehr wichtige Rolle. Der Begriff der „German Angst“ eilt den Deutschen voraus. Gemeint ist eine ziemlich übertriebene Angst vor Risiken und Veränderungen. Eine Art Verteidigungsmechanismus, mit dem sichergestellt wird, dass alles sicher und stabil bleibt und es keine Gefahren gibt.
Diese Mischung aus Sicherheitsbedürfnis und Angst ist einerseits nachvollziehbar und andererseits fatal. Zum einen sind Menschen vorsichtig, bedacht und wägen ab. Andererseits führt diese innere Mentalität zu Widerstand gegen Veränderungen, Chancen werden nicht wahrgenommen, Innovationen werden verschlafen und eine allgemeine Unzufriedenheit und auch Neid ist spürbar.
Und: Der Deutsche meckert eben ganz gerne.
Unter German Angst verstehen wir eine Mischung aus Mutlosigkeit und Zögerlichkeit, gepaart mit Zukunftsängsten und einem extremen Sicherheitsbedürfnis.
Journalistin Sabine Bode, Autorin des Buches „Kriegsspuren. Die Deutsche Krankheit German Angst
German Angst – Ein kulturelles Phänomen
Die „German Angst„, ein Begriff, der oft verwendet wird, um eine besondere Form der Furcht oder Sorge zu beschreiben, die in der deutschen Kultur tief verwurzelt zu sein scheint. Aber was bedeutet „German Angst“ eigentlich und wie manifestiert sie sich in der Gesellschaft?
„German Angst“ ist mehr als nur Angst. Es ist eine Mischung aus Pessimismus, Skepsis und einer Neigung zur Vorsicht und Sorge, die oft als typisch deutsch angesehen wird. Es geht um die tiefe Besorgnis über die Zukunft und die möglichen negativen Auswirkungen von Veränderungen.
„German Angst“ kann in vielen Aspekten der deutschen Gesellschaft beobachtet werden. Sie zeigt sich zum Beispiel in der Politik, wo eine vorsichtige und pragmatische Herangehensweise oft bevorzugt wird. Sie ist auch in der Wirtschaft zu sehen, wo Deutschland für seine strenge Haushaltsdisziplin und seinen Fokus auf langfristige Stabilität (eigentlich) bekannt ist.
Die Ausprägung der „German Angst“ weist zweifellos auf die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, die von Kriegen, Teilung und Unsicherheit geprägt war – und Menschen dazu bewegt hat, mit Vorsicht und Sorge zu agieren.
Angst ist eine ganz normale Reaktion von Lebewesen
Angst ist eine Emotion, die jeder von uns kennt. Sie tritt vor allem dann auf, wenn wir eine Gefahr oder Bedrohung wahrnehmen. Sie ist ein wichtiger Teil unseres Überlebensmechanismus und hat sich im Laufe der Evolution als sehr nützlich erwiesen. Wenn wir uns bedroht fühlen, schaltet unser Körper auf „Kampf-oder-Flucht“-Modus. Unser Herz schlägt schneller, wir atmen schneller, unsere Pupillen weiten sich und wir spannen unsere Muskeln an. So sind wir bereit, entweder zu kämpfen oder zu fliehen.
Diese Reaktion führt zu einer höheren Herzfrequenz, schnelleren Atmung, geweiteten Pupillen und mehr Muskelanspannung. Das alles sind körperliche Veränderungen, die dafür da sind, den Körper auf eine mögliche Konfrontation oder Flucht vorzubereiten. Angst kann auch dazu führen, dass wir uns auf bestimmte Aspekte unserer Umgebung konzentrieren und andere ignorieren. Dieses Phänomen wird als „Tunnelblick“ bezeichnet.
Angst ist an sich nichts Schlechtes, sondern eine ganz normale und gesunde Reaktion. Sie kann uns dazu bringen, vorsichtig zu sein, wenn wir uns in einer potenziell gefährlichen Situation befinden, oder uns dazu motivieren, uns auf eine bevorstehende Herausforderung vorzubereiten, wie zum Beispiel eine Prüfung oder ein wichtiges Meeting.
Aber manchmal wird Angst auch einfach zu viel, wenn sie überhandnimmt oder es eigentlich gar keinen Grund dafür gibt. In solchen Fällen kann die Angst so intensiv werden, dass sie das tägliche Leben und das Wohlbefinden beeinträchtigt. Das kann ein Zeichen für eine Angststörung sein. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von psychischen Erkrankungen, die durch übermäßige und anhaltende Angst, Sorge und Furcht gekennzeichnet sind.
Motivation oder Hindernis?
Ob Angst nun motiviert oder eher hemmt, kommt ganz darauf an.
Angst motiviert. Lässt uns Herausforderungen angehen und über uns selbst hinauswachsen. Sie motiviert uns aus der persönlichen Komfortzone heraus und lässt uns neue Dinge ausprobieren. In diesem Sinne kann Angst auch als eine Art Weckruf dienen, der uns dazu bringt, notwendige Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen.
Angst ist immer dann Motivator, wenn das persönliche Leiden und der Wunsch nach Veränderung größer ist als die Angst. Dann haben wir den Drive, uns unserer Angst zu stellen.
Andererseits kann Angst eine riesige Blockade sein, wenn sie übertrieben oder nicht angemessen ist. Wenn die Angst zu groß wird, führt es dazu, dass wir uns Chancen entgehen lassen, Neues meiden, keine neuen Erfahrungen machen (wollen) und letztlich unsere Ziele entweder klein halten oder gar nicht verfolgen.
Dann lähmt sie uns und hält uns davon ab, längst fällige Entscheidungen zu treffen. Wir bleiben in unserer wohlbekannten Welt, immer mit der Sehnsucht nach Änderung. Manchmal reden wir uns dann ein, daß es „besser so ist“ oder „daß es sowieso nicht geklappt hätte“. Oder aber, wir werden nörgelnd, unzufrieden und neidisch.
Starke Angst macht unglaublich Stress in Körper und Seele.
Deutschland hat Angst
Mir fällt es immer wieder auf: in Deutschland haben Menschen eines am meisten: Angst. Und wenn nicht, dann machen sie sich welche.
Angst vor dem Chef, Angst davor, etwas falsch zu machen, Angst vor Konsequenzen, Angst davor, etwas komplett anders zu machen als alle anderen, Angst die Regeln zu brechen, Angst vor den Behörden…
Nun bin ich selbst zu etwa 40% deutscher Abstammung und den Großteil meines Lebens in Deutschland aufgewachsen – auf beiden Seiten der ehemaligen „Mauer“ – und immer wieder treibt mich diese Frage um: Wieso ist das so?
Aus Systemischer Sicht einer Traumatherapeutin gucke ich mir natürlich das „System“ an – also die Vergangenheit, die Ereignisse der Vergangenheit, die Gegenwart, die Menschen in diesem System, die generelle Stimmung.
Und natürlich kommt immer wieder ein Punkt zum Tragen: Deutschland als Nation ist kriegsgebeutelt. Die Folgen der beiden Weltkriege wurden nie aufgearbeitet. Und ja: das trifft auch auf andere Länder zu. Aber vielleicht gehen sie anders mit ihrem Erbe um? Vielleicht wird mehr gesprochen? Ich schaue mir erst einmal Deutschland an. Wieso herrscht in Deutschland eine Angstkultur, sowohl auf persönlicher Ebene, als auch in Unternehmen und generell?
Historischer Kontext
1. Auswirkungen der beiden Weltkriege und deren unaufgearbeitete Folgen
Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts haben die Welt tiefgreifend verändert, und ihr Einfluss ist besonders stark in Deutschland zu spüren. Die Auswirkungen dieser Kriege und ihre unaufgearbeiteten Folgen haben die deutsche Psyche nachhaltig geprägt und tragen zur Entstehung dessen bei, was oft als „German Angst“ bezeichnet wird – eine tief verwurzelte Tendenz zur Sorge und Vorsicht.
Der Erste Weltkrieg endete für Deutschland mit einer tiefen nationalen Demütigung und wirtschaftlichen Instabilität, die zur Weimarer Republik und schließlich zum Aufstieg des Nationalsozialismus führte. Der Zweite Weltkrieg und seine Nachwirkungen, einschließlich der Schuld und Scham über die Gräueltaten des Holocausts, haben tiefe Narben in der kollektiven Psyche des Landes hinterlassen.
Diese historischen Erfahrungen haben dazu beigetragen, daß sich eine Kultur der Vorsicht, Sorge und manchmal auch des Pessimismus bildete. Die „German Angst“ kann als eine Art kollektives Trauma verstanden werden, das sich in einer Neigung zur Besorgnis, einem Bedürfnis nach Sicherheit und einer Tendenz zur Vorsicht äußert.
Die Auswirkungen der beiden Weltkriege sind auch in der deutschen Politik und Gesellschaft sichtbar. Die Erfahrungen des Krieges und die daraus resultierende „German Angst“ haben zu einer tiefen Aversion gegen Krieg und Militarismus geführt und die deutsche Außenpolitik stark beeinflusst. Gleichzeitig hat die Erinnerung an die Zerstörung und das Leid des Krieges dazu beigetragen, eine Kultur der Erinnerung und des Gedenkens zu schaffen, die darauf abzielt, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Trotz der Zeit, die seit den beiden Weltkriegen vergangen ist, sind ihre Auswirkungen immer noch spürbar und beeinflussen die deutsche Psyche. Die „German Angst“, obwohl oft kritisiert, kann auch als ein Zeichen der Reflexion und der Wachsamkeit verstanden werden, eine Erinnerung an die Fehler der Vergangenheit und eine Mahnung, eine bessere und friedlichere Zukunft anzustreben.
2. Wirtschaftswunder und Flucht in die Arbeit
Die Flucht in das Wirtschaftswunder trat an die Stelle der Verarbeitung.
GEO INTERVIEW Dr.Meinolf Peters, FLUCHT UND TRAUMAExperte: „Es dauert Generationen, bis sich Flucht aus der Seele wäscht.“
Geo+ 20.05.22, Stefanie Maeck.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war für Deutschland eine Ära des Wiederaufbaus und der Erneuerung. Dabei spielte das sogenannte „Wirtschaftswunder“ eine entscheidende Rolle. Damit wird der schnelle Wiederaufbau und das beeindruckende Wirtschaftswachstum Deutschlands in den 1950er und 1960er Jahren beschrieben. Inmitten dieser bemerkenswerten Transformation spielte die „Flucht in die Arbeit“ eine entscheidende Rolle.
Nach den verheerenden Zerstörungen des Krieges musste Deutschland seine Städte wieder aufbauen, die Industrie wieder in Schwung bringen und die Wirtschaft wieder ankurbeln. Die Arbeit war ein wichtiger Faktor beim Wiederaufbau und der nationalen Erholung. Sie bot nicht nur die Möglichkeit, das Land wieder aufzubauen, sondern half auch den Menschen, die den Krieg überlebt hatten, sich abzulenken und zu heilen.
Man kann sagen, dass die „Flucht in die Arbeit“ eine Art kollektive Bewältigungsstrategie war (und noch ist). Menschen konnten durch die Arbeit wenigstens für eine Weile die ganzen schlimmen Erlebnisse und Probleme, die sie im Krieg und in der Nachkriegszeit hatten, vergessen. Die Arbeit gab dem Leben einen Sinn und eine Struktur. Das war besonders wichtig, weil ja viele andere Bereiche des Lebens instabil waren.
Außerdem hat die „Flucht in die Arbeit“ dazu beigetragen, dass Deutschland das sogenannte Wirtschaftswunder erleben durfte. Die harte Arbeit und der unbedingte Wille der deutschen Arbeiter und Unternehmer waren der Schlüssel zum raschen Wiederaufbau und Wachstum der deutschen Wirtschaft. So konnte sich (West)Deutschland von einem zerstörten Kriegsschauplatz zu einer der führenden Wirtschaftsnationen weltweit entwickeln.
Die Rolle der Arbeit in der Nachkriegszeit in Deutschland ist ein echt spannendes Beispiel dafür, wie eine Gesellschaft auf Krisen reagieren und sich von ihnen erholen kann. Die „Flucht in die Arbeit“ und das Wirtschaftswunder gehören einfach zusammen und haben maßgeblich dazu beigetragen, die Grundlagen für das moderne, wohlhabende Deutschland zu legen. Sie zeigen uns, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung und Erneuerung möglich sind.
3. Unsichtbares Erbe: transgenerationale Weitergabe von Erfahrungen und Ängsten
Bei transgenerationaler Traumatisierung geht es darum, dass die vor uns traumatisiert sind und ihre unverarbeiteten Belastungserfahrungen weitergeben und die dann in der nächsten Generation zu bewältigen sind. Das ist das, was wir verstehen müssen. Wir bekommen ab, was die anderen nicht verarbeitet haben!
Michaela Huber, Psychologische Psychotherapeutin und Trauma-Expertin / Deutschlandfunk Kultur, Aus Wunden werden Narben, 03.05.2022
Geschichten von Familien, Gemeinschaften oder Nationen werden nicht nur in Büchern oder Archiven festgehalten. Sie lebt auch in den Erfahrungen und Emotionen weiter, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dieser Prozess, den man transgenerationale Weitergabe nennt, kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Er spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie wir die Welt um uns herum verstehen und erleben.
Bei transgenerationaler Weitergabe werden Erfahrungen, Verhaltensweisen, Einstellungen und sogar Ängste von einer Generation zur nächsten übertragen. Das kann auf verschiedene Arten passieren. Entweder direkt, zum Beispiel durch Erziehung und Vorbildfunktion, oder indirekt, indem kulturelle Normen, Traditionen und kollektive Erinnerungen weitergegeben werden.
Ein Beispiel für transgenerationale Weitergabe ist die Übertragung von Kriegstraumata. Studien haben gezeigt, dass Kinder und Enkelkinder von Kriegsveteranen oder Holocaust-Überlebenden oft mehr Angststörungen und andere psychische Probleme haben als andere. Diese Ängste und Traumata werden von Generation zu Generation weitergegeben, obwohl sie nicht direkt erlebt wurden. Sie beeinflussen das Wohlbefinden und die Lebenserfahrungen der Nachkommen.
Die transgenerationale Weitergabe kann aber auch positive Seiten haben. So kann sie auch dazu beitragen, Werte, Fähigkeiten und Widerstandsfähigkeit weiterzugeben. Außerdem kann sie die Verbindung zwischen den Generationen stärken und dazu beitragen, das kulturelle Erbe zu bewahren.
Es ist wichtig zu verstehen, wie diese transgenerationale Weitergabe funktioniert, um sie zu nutzen und ihre Auswirkungen zu mindern. Therapie und Beratung können dabei helfen, negative Muster zu erkennen und zu durchbrechen und positive zu fördern. Bildung und Aufklärung helfen dabei, die Auswirkungen von kollektiven Traumata besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen und es zu überwinden.
Insgesamt ist die transgenerationale Weitergabe ein starkes Phänomen, das unser Verständnis von Identität, Geschichte und menschlicher Erfahrung vertieft. Sie zeigt uns, dass wir nicht nur Individuen sind, sondern auch Teil einer größeren Gemeinschaft und Geschichte, die uns prägt und von der wir geprägt werden.
Psychologische Faktoren
Unsichtbares Leiden: Die Auswirkungen einer verdeckten Armutsbiografie.
Wie macht sich die verdeckte Armutsbiografie bemerkbar?
In der Familiengeschichte lebt die Erfahrung weiter, nichts zu besitzen und nicht zu wissen, woher das Essen für den nächsten Tag stammen soll. Fast jede Familie in der Mittelschicht hat allerdings auch eine Aufstiegsgeschichte: Man hat sich durch Anstrengung und Fleiß einen gewissen Wohlstand erarbeitet und kann sich etwas leisten. Und in fast jeder Familie gibt es durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts Traumatisierungen, die Erfahrung, dass die Welt und die Gesellschaft mörderisch sein können. Trauma bedeutet, dass etwas über einen hereinbricht und einen niemand davor schützt. Diese Erfahrung, dass die Welt unsicher ist und man sich nicht verlassen kann, war historisch für viele Familien leider einmal Wirklichkeit und die Erinnerung daran wird jetzt einem Spukgespenst gleich neubelebt.
Fast in jeder Familie ist über Generationen hinweg die Erfahrung gespeichert, arm zu sein.
GEO INTERVIEW, „Inflationsangst“ mit Jakob Müller, Psychoanalytiker, Geo+ 19.09.2022 / Stefanie Maeck
Kriege hinterlassen nicht nur physische Zerstörung, sondern auch seelische Narben. Diese gehen oft tiefer als die unmittelbaren Auswirkungen von Krieg. Eine weniger sichtbare, aber trotzdem tiefgreifende Auswirkung von Kriegen ist, dass Armut über Generationen hinweg verfestigt und weitergegeben wird. Diese Armutsbiografien und ihre Auswirkungen auf die nächste Generation beeinflussen das Leben von Millionen von Menschen weltweit und haben auch Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes.
Kriege können Armut auf verschiedene Arten verschlimmern. Sie können die Wirtschaftsstruktur eines Landes zerstören, Arbeitsplätze vernichten, Bildungs- und Gesundheitssysteme zum Erliegen bringen und Familien auseinanderreißen. Diese direkten Auswirkungen von Kriegen können dazu führen, dass Menschen in Armut geraten und es ihnen schwer machen, da wieder rauszukommen.
Außerdem können Kriege dazu führen, dass Armut von Generation zu Generation weitergegeben wird. Kinder, die in Kriegs- und Nachkriegszeiten aufwachsen, haben oft weniger Zugang zu Bildung und anderen Ressourcen, die ihnen helfen könnten, aus der Armut herauszukommen. Sie können auch schlimme Dinge erleben, die es ihnen schwer machen, ein erfülltes Leben zu führen. Diese Erfahrungen und die daraus resultierende Armut können dann an die nächste Generation weitergegeben werden. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, aus dem man nur schwer herauskommt.
Die Auswirkungen solcher Armutsbiografien sind vielfältig und gehen tief. So kann das Ganze das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen, ihre Chancen auf soziale Mobilität einschränken und ihre psychische Gesundheit belasten. Soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung sind weitere Folgen, die dazu führen, dass das soziale Gefüge einer Gesellschaft untergraben wird.
Deshalb ist es total wichtig, dass wir die Armutsbiografien und ihre Auswirkungen auf die nächste Generation, die durch den Krieg entstanden sind, erkennen und angehen. Dafür brauchen wir umfassende und nachhaltige Lösungen, die sowohl die unmittelbaren als auch die langfristigen Auswirkungen von Kriegen auf die Armut berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel Investitionen in Bildung und Gesundheitsversorgung, die Förderung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen, die Unterstützung von Familien und Gemeinschaften und die Bekämpfung von Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung.
Nur so können wir sicherstellen, dass die Narben der Kriege nicht unauslöschlich sind und dass zukünftige Generationen nicht unter den Folgen leiden müssen, die sie nicht verursacht haben.
Psychologische Auswirkungen
- Anhaltende Gefühle von Scham und Minderwertigkeit
- Angst vor Entdeckung und Isolation
- Stress, Angst und Depressionen als Folge des ständigen Versteckens der eigenen Armut
Soziale Auswirkungen
- Einschränkung der sozialen Mobilität aufgrund von begrenztem Zugang zu Bildung und Ressourcen
- Schwierigkeiten bei der Suche nach Unterstützung und Hilfe aus Angst, die Armut preiszugeben
- Stigmatisierung und Vorurteile, die mit Armut verbunden sind
Selbstwertgefühl und Identität
- Entwicklung eines negativen Selbstbildes und geringes Selbstwertgefühl
- Gefühl der Isolation und des „Andersseins“
- Versteckte Armut kann zu einem Gefühl der Unsichtbarkeit führen
Langfristig
- Anhaltende finanzielle Schwierigkeiten und begrenzte Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation
- Langfristige Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit
- Auswirkungen auf zukünftige Generationen durch die transgenerationale Weitergabe von Armutserfahrungen und -einstellungen.
Dennoch webt sich gerade in der Mittelschicht etwas Psychologisches in die Reaktionen: Wieviel finanzielles Risiko jemand toleriert, ist durch seine Persönlichkeit beeinflusst. Zugleich prägen ihn aber die Familiengeschichte, also das Geldklima, in dem er aufgewachsen ist: Nahezu jede deutsche Mittelschichtsfamilie besitzt eine verdeckte Armutsbiografie: Über ein-zwei Generationen hinweg kennt sie die Erfahrung, aus weniger begüterten Verhältnissen zu stammen. Das kommt zu realen Teuerungen jetzt psychologisch hinzu. INFLATIONSANGSTPsychoanalytiker: „Fast in jeder Familie ist über Generationen hinweg die Erfahrung gespeichert, arm zu sein“
GEO INTERVIEW, Dr. Jakob Müller, Geo+ 19.09.2022 / Stefanie Maeck
Ohne Worte: das Problem des Unausgesprochenen
Die Bedeutung von Kommunikation und das Problem des Unausgesprochenen: Eine stille Barriere, die die Nachkriegszeit und die Folgegenerationen geprägt hat.
Die Nachkriegszeit war oft geprägt von tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist es, mit den traumatischen Erfahrungen klarzukommen, die man während des Krieges gemacht hat. Diese Herausforderung wird oft noch verschärft durch ein Problem, das in vielen Nachkriegsgesellschaften weit verbreitet ist: das Problem des Unausgesprochenen.
Kriegstraumata sind oft schwer in Worte zu fassen und noch schwerer zu teilen. Viele Überlebende schämen sich oder haben Angst, ihre Erlebnisse zu teilen, oder sie wollen ihre Familien und Freunde vor den schrecklichen Details ihrer Erfahrungen schützen. So bleiben diese Traumata oft unausgesprochen, verborgen in den Tiefen der Erinnerung der Überlebenden.
Das Problem des Unausgesprochenen kann für die Überlebenden und auch für die nachfolgenden Generationen ziemlich heftige Konsequenzen haben.
Erstens kann das zu einer Verzerrung der Geschichte und des kollektiven Gedächtnisses führen. Wenn die Erlebnisse des Krieges nicht geteilt und festgehalten werden, besteht die Gefahr, dass wichtige Teile der Geschichte in Vergessenheit geraten oder dass es zu falschen Darstellungen kommt.
Zweitens kann das alles auch die psychische Gesundheit der Überlebenden und ihrer Familien beeinträchtigen. Wenn man über seine traumatischen Erfahrungen nicht spricht, kann das zu Gefühlen von Isolation, Scham und Schuld führen. Das macht es natürlich schwieriger, die Traumata zu überwinden.
Und als Drittes kann das Unausgesprochene auch zu transgenerationalen Traumata führen. Studien haben gezeigt, dass unausgesprochene Kriegstraumata oft an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Die Kinder und Kindeskinder der Betroffenen entwickeln dann unter Umständen ihre eigenen psychischen Probleme, obwohl sie den Krieg selbst nicht erlebt haben.
Deshalb ist es wichtig, dass wir offen und ehrlich über Kriegstraumata kommunizieren. Das kann man zum Beispiel durch Therapie, Bildung, öffentlichen Diskurs und andere Formen des Austauschs erreichen. Wenn wir das Unausgesprochene offen ansprechen, können wir dazu beitragen, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.
Das kapitalistische Dilemma: Statussymbole als Kompensation des Trauma
Wie beeinflussen Erfolg, Status und materielle Werte, wie wir traumatische Erfahrungen verarbeiten?
In unserer heutigen, stark vom Kapitalismus geprägten Gesellschaft wird Wert oft in materiellen Dingen und äußerem Erfolg bemessen. Dieses Verständnis von Wert ist ziemlich wichtig, wenn man traumatische Erfahrungen verarbeiten will. Doch wie genau wirkt sich diese kapitalistische Wertvorstellung auf die Bewältigung von Traumata aus und welche Nachteile hat das?
Erfolg, Status und Geld sind auf den ersten Blick ja auch ziemlich attraktive Mittel, um ein Trauma zu bewältigen. Sie können dazu beitragen, dass man sich selbst mehr wertschätzt, ein besseres Gefühl von Kontrolle und Sicherheit bekommt und negative Vorurteile und Stigmatisierungen überwindet. In einer Gesellschaft, in der materielle Werte und Erfolg als Zeichen von Stärke und Kompetenz gelten, können diese Faktoren dazu beitragen, das Trauma zu „verstecken“ und den Schein der Normalität zu wahren.
Doch diese kapitalistische Wertvorstellung birgt auch erhebliche Risiken. Die ständige Jagd nach Erfolg und materiellem Reichtum kann auf Dauer ziemlich stressig sein und zu Burnout führen. Außerdem kann dabei die Pflege der eigenen emotionalen Bedürfnisse zu kurz kommen. Dadurch können Menschen ihre traumatischen Erfahrungen auch einfach verdrängen oder ignorieren, anstatt sie zu verarbeiten und zu heilen.
Außerdem ist die Zufriedenheit mit materiellen Dingen oft nur von kurzer Dauer und nicht wirklich nachhaltig. Materieller Reichtum und Erfolg können auch mal wegbrechen. Wenn man dann noch ein schwaches Selbstwertgefühl hat, kann das zu einem erneuten Trauma führen und die ursprünglichen Erfahrungen noch schlimmer machen.
Und letztlich führt diese kapitalistische Wertvorstellung auch dazu, dass soziale Unterschiede immer größer werden und Menschen, die Schlimmes erlebt haben, noch weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Wenn Erfolg und Reichtum als Zeichen von Wert und Würde gesehen werden, können Menschen, die diese Ziele nicht erreichen, schnell mal als weniger wertvoll angesehen und diskriminiert werden.
Insgesamt kann man sagen, dass Erfolg, Status und materieller Wert bei der Bewältigung von Traumata eine ziemlich komplizierte und zwiespältige Rolle spielen. So können sie zwar dabei helfen, das Ganze zu verarbeiten und zu überwinden, aber sie können auch neue Probleme und Risiken mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, dass wir bei der Bewältigung von Traumata einen ganzheitlichen und menschenzentrierten Ansatz verfolgen. Es geht darum, das Wohlbefinden und die Heilung in den Vordergrund zu stellen, nicht nur den äußeren Erfolg.
Entscheidend für eine transgenerationale Weitergabe solcher Erfahrungen ist, dass in Familien gerade nicht über das Bedrohliche geredet wird. Wenn über Erfahrungen gesprochen werden kann, sind diese seelisch „integriert“, wie es fachsprachlich heißt. Eine integrierte Erfahrung führt zur bewussten Weitergabe von Erinnerungen und ist vom Verstand aller Familienmitglieder einholbar. Daher besitzt sie auch keine traumatische Wirkung. Anders steht es um die unbewusste und indirekte Weitergabe über Affekte, Stimmungen und beobachtete Reaktionen. Den Beteiligten in der Familie ist das Unausgesprochene nicht zugänglich, aber es beherrscht über eine nebulöse Atmosphäre oder Stimmung die Familienmitglieder.
Denn viele sind gefangen im Bann der kapitalistischen Logik: Es reicht nicht, sich lediglich am Besitz zu erfreuen, sondern der Wert soll sich bitte noch steigern wie eine Immobilie oder Aktie.
Das Stigma der Vertreibung wurde wettgemacht durch Erfolg und Status?
Das eigene Häuschen oder der berufliche Erfolg wurden beispielsweise zum Sinnbild, es geschafft zu haben und wieder jemand zu sein. Das war sicherlich auch sinnvoll und hilfreich für die Psyche, um das Erlebte zu kompensieren. Jedoch war der Preis für diese Strategie, dass die Fluchtgeschichte nicht aufgearbeitet wurde. Das Traumatische wurde lediglich verdrängt und von der Erzählung gelungener Integration verdeckt. So blieben in den Familien Leerstellen.
Nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« gab es einen unverrückbaren Ort, der Halt und Geborgenheit versprach: die Familie. Sie erwies sich als der einzige Wert, der den Nationalsozialismus weitgehend unversehrt überdauert hatte. Eines aber konnte die Familie nicht – sie konnte nicht jene Widersprüche und Konflikte aussperren, die im ersten Nachkriegsjahrzehnt die Gesellschaft begleiteten. Zu ihrer vielleicht größten Hypothek wurde das Verdrängen und Verschweigen.
Florian Huber, „Hinter den Türen warten die Gespenster“, 2017
Die Rolle der Familie: Geborgenheit. Und das große Schweigen
Die Familie als Ort der Geborgenheit und des Halts nach dem Zusammenbruch des ‚Dritten Reiches: Das Dilemma des Verdrängens und Verschweigens
Mit dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ ging eine schlimme Zeit zu Ende. Nach dem Krieg waren viele Menschen auf der Suche nach Halt und Geborgenheit. Da bot die Familie oft einen sicheren Hafen. Doch während die Familie Schutz und Unterstützung bot, wurde sie auch zum Ort, an dem die dunklen Kapitel der Vergangenheit verdrängt und verschwiegen wurden.
In der Nachkriegszeit war die Familie ein wichtiger Ort, um sich zu erholen und wieder aufzubauen. Sie gab den Menschen emotionalen Halt, half ihnen, den Alltag zu bewältigen, und gab ihnen das Gefühl, dass alles wieder normal wird, auch wenn noch überall Trümmer und Chaos waren. Für viele Menschen war die Familie ein Ort, an dem sie ihre schlimmen Erlebnisse verarbeiten und einen Weg in die Zukunft finden konnten.
Doch während die Familie ein Ort der Heilung sein konnte, wurde sie auch oft zum Ort des Schweigens. Aus Scham, Schuld oder Angst vor den Erinnerungen wurde über die Erlebnisse während des „Dritten Reiches“ geschwiegen. Dieses Schweigen hat bis heute tiefgreifende Auswirkungen.
Es ist wichtig, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und sich nicht von ihr zu distanzieren. Verdrängung und Verschweigen können zu einer schweren emotionalen Belastung führen. Das führt unweigerlich zu Schuldgefühlen, Scham, Angst und anderen psychischen Problemen. Dadurch können Menschen ihre Vergangenheit nicht richtig verarbeiten und heilen.
Schweigen führt außerdem irgendwann zu vielen Missverständnissen und Konflikten innerhalb und außerhalb der Familie.
Verschweigen beeinflusst auch nachfolgende Generationen. Dieses unausgesprochene Erbe führt bei den jüngeren Generationen zu Fragen und Unsicherheiten bzw. zu psychischen Problemen, weil die älteren Generationen nicht bereit oder in der Lage sind, über die Vergangenheit zu sprechen.
Es ist an der Zeit, das Schweigen zu brechen. Das erfordert Mut.
EMDR ist eine wunderbare Möglichkeit, diesen Prozess professionell zu begleiten. Um Traumata sanft und liebevoll gehalten zu verarbeiten und nicht in die Re-Traumatisierung zu fallen – denn darin liegt oftmals die Angst (und das folgende Schweigen).
Nur so können wir – als Menschen – und wir kollektiv als Land dieses unausgesprochene Erbe verarbeiten und heilen. Indem wir „unter den Teppich gucken“ und dort Altes aufräumen.
Die Neigung zum Jammern, Meckern und zur Unzufriedenheit
Die Deutschen gelten ja oft als ziemlich unzufrieden. Die Deutschen und ihre Neigung zum Meckern – ein Phänomen, das oft karikiert und diskutiert wird. Dabei geht’s um Kontrollverlust, unaufgearbeitete Traumata und die Suche nach Perfektion. Vielleicht stecken ja sogar tiefere Ängste und unsichtbare Wunden dahinter. Vielleicht liegt es ja daran, dass viele Deutsche Angst haben, die Kontrolle zu verlieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Deutsche ihre eigenen Traumata nicht aufarbeiten und sie durch Meckern nach außen tragen.
Die deutsche Gesellschaft legt viel Wert auf Ordnung, Effizienz und Perfektion. Diese Werte zeigen, dass die Leute gerne alles im Griff haben wollen. Sie wollen die Welt um sich herum verstehen und beherrschen. In einer solchen Kultur kann das Meckern eine Möglichkeit sein, wieder die Kontrolle über die Situation zu gewinnen. Durch das Kritisieren und Bemängeln von Dingen kann man das Gefühl haben, dass man etwas verändern kann.
Vielleicht steckt ja auch ein unaufgearbeitetes Trauma hinter dem Meckern. Die schlimmen Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs und das Ende des „Dritten Reichs“ haben die deutsche Gesellschaft stark geprägt. Diese Ereignisse haben bei vielen Menschen ein Gefühl der Unsicherheit und des Kontrollverlusts hervorgerufen, das bis heute anhält.
Verantwortung abgeben = Zeichen unaufgearbeiteter Traumata
Das ständige Meckern kann also eine Art sein, mit diesen unaufgearbeiteten Traumata umzugehen. So kann man diese inneren Wunden nach außen tragen und sie durch die Kritik an äußeren Dingen verarbeiten.
Dadurch wird der innere Schmerz und die Unsicherheit nach außen verlagert – und dadurch ein vermeintliches Gefühl von Kontrolle und Sicherheit erlangt.
Aber Meckern kann auch nach hinten losgehen. Dadurch kann sich eine Negativspirale entwickeln, die sich negativ auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirkt. Es kann Beziehungen belasten und zu Konflikten und Missverständnissen führen.
Um diese Unzufriedenheit und das Meckern zu überwinden, ist es wichtig, dass wir lernen, das Leben realistisch zu betrachten und eine ausgewogene Einstellung dazu zu entwickeln. Das heißt, wir sollten lernen, unsere Ängste und Unsicherheiten anzuerkennen und mit ihnen umzugehen, anstatt sie durch ständiges Meckern zu verdrängen. Es kann auch heißen, dass wir lernen, uns selbst und andere mit mehr Mitgefühl und Verständnis zu behandeln, anstatt ständig Kritik und Unzufriedenheit zu äußern.
Insgesamt zeigt die deutsche Gesellschaft mit ihrer Neigung zum Meckern auch ihre Geschichte. Sie ist ein Ausdruck ihrer hohen Erwartungen, ihrer schwierigen Vergangenheit und ihrer tiefen Ängste. Wenn wir diese Tendenz erkennen und bewusst damit umgehen, können wir dazu beitragen, ein positiveres und zufriedeneres Leben zu führen.
Angst oder Vertrauen – die einzig wichtige Frage
Handelst Du auf Grundlage von Angst? Oder auf Grundlage von Vertrauen?
Tust Du etwas, weil Du ansonsten Strafe fürchtest? Oder tust Du etwas, weil Du es aus tiefstem „Ja, ich will“ willst?
Mehr gibt es zu dieser Frage genau genommen nicht zu sagen.
Ich lade Dich ein, Deine täglichen Entscheidungen zu reflektieren.
- Was ist Dein Antrieb?
- Welche Gedanken hast Du, bevor Du entscheidest?
- Hörst Du auf Deinen Bauch?
- Entscheidest Du mit „Ja“, auch wenn es sich nicht gut anfühlt?
- Lässt Du Dich von anderen Meinungen beeinflussen?
- Wie fühlst Du Dich nach Deiner Entscheidung?
Diese täglichen Reflexionen können Dir sehr viel offenbaren. Teile sie gerne, wenn Du möchtest.
Ich begleite Menschen mit Ängsten und Traumata. Online und/oder hier auf Mallorca. Zum Kennenlernen lade ich Dich auf einen virtuellen Tee oder Kaffee ein. Ich freue mich auf Dich.